Sehr geehrte Damen und Herren,
als zukünftige Koalitionspartner haben Sie, die Parteien CDU und SPD, „Eckpunkte einer Hessenkoalition der Verantwortung“ veröffentlicht. Aus Sicht des Landfrauenverbandes Hessen e.V. (LFV
Hessen) sichern die Eckpunkte unsere Zukunft nur bedingt. Wir befürchten, dass die Belange des Klima- und Biodiversität-Schutzes, die Belange von Frauen, der Gesundheit und Ernährung und die
Belange des ländlichen Raums künftig nicht angemessen zukunftsorientiert berücksichtigt werden.
Daher bitten wir Sie, die Politiker:innen von CDU und SPD, in den Koalitionsgesprächen, folgende zentralen Punkten in den Koalitionsvertrag aufzunehmen: Setzen Sie das Postulat der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse um. Führen sie für hessische Gesetzgebungsverfahren das obligatorisches System des „Rural Proofing“ ein und verankern sie dies im Koalitionsvertrag.
PM - Eckpunkte der KOA für den ländlichen Raum (16.11.2023) lesen Sie hier.
Ein politischer Weckruf für die ländlichen Räume!
Die Wahlergebnisse der Landtagswahl 2023 in Hessen haben teilweise eine hohe Unzufriedenheit mit den derzeitigen politischen, ökonomischen und gesellschaftspolitischen Gegebenheiten offenbart. Insbesondere in den ländlichen Räumen konnte die AfD hohe Wahlergebnisse erzielen.In Teilen der ländlichen Bevölkerung besteht der Eindruck, dass aktuelle politische Herausforderungen vor allem aus einer urbanen Perspektive heraus betrachtet und bewertet werden. Demgegenüber würden viele politische Entscheidungsträger den ländlichen Problemwahrnehmungen und Lösungsansätzen zu wenig Beachtung schenken.
Potentiale und Problemlagen der ländlichen Räume wahrnehmen!
Deshalb fordern der Landfrauenverband Hessen e. V., das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (ZGV) und die Hessischen Regionalforen, dass Ressourcen, Potentiale sowie Problemlagen der ländlichen Räume zukünftig politisch verstärkt wahrgenommen werden müssen.
PM - Pläydoyer für den ländlichen Raum in Hessen (04.11.2023) lesen Sie hier.
Das Forschungsprojekt „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen (ELA)“ der Forschungsgesellschaft für Gerontologie am Institut für Gerontologie der TU Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Deutschen LandFrauenverband (dlv) liefert differenzierte Erkenntnisse zum Engagement in ländlichen Räumen. Dabei legt es den Fokus auf die spezifischen Herausforderungen für engagierte Frauen.
„Aufgrund ihres Engagements, ihres breiten Mitgliederspektrums und ihrer Mitgliederstärke sowie ihrer hohen Durchdringung insbesondere des ländlichen Raums ist den LandFrauen gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung als Forschungsgegenstand zuzusprechen.“ (Suarsana 2017)
Die Studie formuliert 11 Handlungs-empfehlungen für Vereine und Verbände.
Fact Sheet zur Studie gibt es hier.
Bild:PODCAST.EINS
„Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Herausforderungen und Gestaltungs-perspektiven am Beispiel der LandFrauen (ELA); Broschüre gibt es hier.
Bild: iStock