Frauenrechte - Zeitreise ins 20. Jahrhundert
Referentin Dr. Frauke Geyken
Wir begaben uns auf eine Zeitreise zu starken hessischen Persönlichkeiten zu den Rechten der Frauen im 20. Jahrhundert. Frauenrechte im Spiegel gesellschaftlicher Normen und Konventionen und
Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB), aufgezeigt anhand der Biografien von Julie Haereus, Elisabeth Selbert und Vera von Trott.
BGB und Frauenrechte
1901 erschien das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), das bis heute Fundament und Rahmen unserer Zivilgesetzgebung ist. 1901 spiegelte das BGB die gesellschaftspolitischen Vorstellungen des 19.
Jahrhunderts, das sich durch besonders frauenfeindliche Normen und Konventionen auszeichnete. Dementsprechend war das BGB […] der Sparringspartner der ersten deutschen Frauenbewegung. Heute
können wir daher anhand der Biographien von weiblichen Abgeordneten der Weimarer Republik wie z.B. Julie Heraeus nachzeichnen, wie hart erkämpft die Frauenrechte sind, die wir heute genießen, vor
allem nachdem sie von den Nationalsozialisten so rigoros wieder abgeschafft wurden.
Grundgesetz und Gleichberechtigung
1949 war es vor allem die Hessin Elisabeth Selbert, die als Angehörige des Parlamentarischen Rates den für Frauenrechte entscheidenden Satz im Grundgesetz durchsetzte: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Vera von Trott in Imshausen bei Bebra füllte mit ihrer Tätigkeit als Fürsorgerin, nicht im politischen Kontext, aber doch nicht unpolitisch, diesen Satz eindrucksvoll mit Leben.
Frauennetzwerke - WorldWomanWeb
Referentin Katrin Rönicke
Katrin Rönicke, die einst netzfeminismus.org gründete und sich seit 2005 aktiv in verschiedensten Communities im Netz bewegt, gab Einblick in die Online-Vernetzung von Frauen, zeigte gelingende
und ermächtigende Netzwerke und diskutierte die Grenzen der Online-Vernetzung.
Rückblick
Noch heute sind Frauen in Wirtschaft und Politik unterrepräsentiert - doch zugleich mächtiger denn je. Das ist auch der Vernetzung von Frauen zu verdanken. Einander zu stärken und miteinander
Räume zu schaffen, in denen Frauen und andere marginalisierte Gruppen wirken und aufblühen können, das ist die Tradition von engagierten Frauen seit über 100 Jahren.
Seit vielen Jahren ist das Internet als Teil dieser Vernetzung nicht mehr wegzudenken. Über Landes- und Ländergrenzen diskutieren, philosophieren, organisieren sich Frauen und ganz konkret
untertstützen sich. Im Kleinen, etwa bei Kleiderkreiseln oder Nachbarschafts- oder Vereinsnetzwerken - wie auch im Großen, etwa in der Politik.
Soziale Netzwerke, Communities, Online-Events und daraus resultierende Offline-Vernetzung ermöglich auch Frauen aus ländlichen Räumen Teilhabe an verschiedenen Netzwerken.